Weniger PKW-Zulassungen: Rekord-Rabatte für Neuwagen

Weniger PKW-Zulassungen: Rekord-Rabatte für Neuwagen

Die Autobranche steckt tief in der Krise, besonders in Westeuropa werden immer weniger Fahrzeuge verkauft. Anlass für viele Autohändler ihre neuesten Modelle zu stark vergünstigten Preisen anzubieten. Eine aktuelle Studie zeigt: Autokäufer können derzeit knapp 13 Prozent einsparen.

Im Rahmen einer Untersuchung der Universität Duisberg-Essen hat Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer Autokäufe unter die Lupe genommen. Welche Listenpreise verlangen die Hersteller und wie viel muss der Kunde für einen Neuwagen ausgeben? Die Ergebnisse dürften angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise kaum überraschen. Nach Dudenhöffers Berechnungen konnten Autokäufer im Durchschnitt 12,6 Prozent einsparen, einkalkuliert sind hier sowohl Rabatte der Händler, herabgesetzte Preise für Sondermodelle sowie günstige Finanzierungen. Viele Modelle sind noch immer besonders günstig zu haben, so etwa der Ford Focus Turnier, der für einen offiziellen Listenpreis von 17.250 Euro gehandelt wird. Käufer, die gut verhandeln, bekommen das Fahrzeug für 11.651,25 Euro, wenn man den Kalkulationen des Experten glaubt. Beim Kauf eines VW Polo könnten 30 Prozent eingespart werden, wer sich für einen Opel Mokka entscheidet, muss 25 Prozent weniger bezahlen. Nicht nur mit Autokrediten können Interessenten kräftig sparen – um so als Barzahler noch mal ordentlich Rabatte herausschlagen zu können – mit der Hilfe von Auto-Rabatt-Portalen lassen sich außerdem Vergleiche durchführen. Der Experte empfiehlt außerdem, hauseigene Sonder- oder Vorführmodelle zu erwerben, auch Lagerfahrzeuge sind aufgrund von Tageszulassungen günstiger zu haben.

Weniger Neuzulassungen in fast allen Fahrzeugklassen

Nach Zahlen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) wird der Automarkt in diesem Jahr erneut schrumpfen, Analysten gehen von einem Rückgang von fünf Prozent aus. Besonders in Westeuropa haben die Menschen aufgrund der anhaltenden Schuldenkrise wenig Interesse an einem Neuwagen, auch in Deutschland verzichten viele auf einen neuen Wagen. Im ersten Halbjahr 2013 verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 8,1 Prozent weniger Neuzulassungen als im selben Zeitraum 2012. Bis Ende Juli wurden 1,502 Millionen Autos in Deutschland neu zugelassen. Der Rückgang macht sich in fast allen Fahrzeugklassen bemerkbar; nur bei Geländewagen, Wohnmobilen und Kleinwagen konnte ein leichtes Plus verzeichnet werden. Trotz ernüchternder Umsatzzahlen hofft die Automobilbranche auf einen Aufschwung, viele Kunden könnten bald ihr altes Fahrzeug gegen einen Neuwagen eintauschen. Derzeit liegt das Durchschnittsalter deutscher Autos bei 8,7 Jahren, noch vor sechs Jahren fuhren Fahrzeuge durchschnittlich 7,7 Jahre auf den Straßen, bevor sie gegen ein neueres Modell eingetauscht wurden.